Dr. Monika Sobotik

Rückblick Vorträge:
Freitag, 7. April 2017 | ab 9:30 Uhr

1. „Bodenorganismen und Pflanzenwurzeln – eine wichtige Beziehung“
   Dr. Wilfried Hartl |  Bioforschung Austria
2. „Die Wurzeln der Kirsche ans Licht gebracht“
   Dr. Monika Sobotik | Verein zur Förderung der Wurzelforschung, Pflanzensoziologisches Institut Bad Goisern

In folgendem Slider sehen Sie die Entwicklung der Wurzelgrabung in 5 Tagen
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Alle Bilder der Wurzelausgrabung finden Sie in unserer Bildergalerie >>>

 
Methodik der Wurzelausgrabung:

Die Ausgrabung der Wurzeln der Kirsche am Gelände der Seidlhofstiftung erfolgt mithilfe der trockenen Freilegung, da diese Methode es erlaubt, die Wurzeln in ihrer natürlichen Lage, also in ihrer Tiefen- und Seitenausbreitung, zu verfolgen.

Nur über die Kenntnis der natürlichen Verteilung der Wurzeln im Bodenraum kann festgestellt werden, ob die häufig vorkommenden Auf- und Abwärtskrümmungen der Wurzeln durch Unterschiede in der Bodenstruktur, durch Steine, durch Bodenverdichtungen oder durch andere Gründe verursacht werden.

Bei der nassen Freilegung bleiben nur die bereits stark verholzten Wurzeln in ihrer Lage erhalten. Alle noch weichen Wurzeln zeigen nach Bearbeitung mit einem Wasserstrahl nur noch senkrecht nach unten. Dies entspricht eher nur in seltenen Fällen der tatsächlichen Wachstumsrichtung. Es kommt häufig vor, dass Wurzeln über lange Strecken durchaus eben oder sogar auch über größere Abschnitte aufwärts wachsen. Außerdem ist zu erkennen, in welchen Bodentiefen und bei welcher Bodenbeschaffenheit das üppigste Längen- bzw. Dickenwachstum und die stärkste Feinverzweigung ausgeprägt ist. Weiters können die Länge der weißen Wurzelspitzen und der Grad der Mykorrhizierung beobachtet werden.

Nachdem nicht die Masse der Wurzeln einer Pflanze für ihr Wachstum, sondern die Verteilung der Wurzeln und ihr innerer Bau aufgrund ihrer Reaktion auf ihre ökologischen Standortverhältnisse entscheidend sind, bietet eine derartige Wurzelfreilegung vielfältige Möglichkeiten für die Beurteilung optimaler oder schädigender Wachstumsbedingungen

Wurzelfreilegung einer jüngeren und älteren Esche in der Steiermark im April 2009 von Dieter Haas, Bioforschung Austria