WURZEL-Projektwoche | 10.-13. Juli 2023
Auch dieses Jahr wird Frau Dr. Monika Sobotik, eine ausgewiesene Wissenschaftlerin der Wurzelforschung, am Neunerberg eine Wurzelgrabung durchführen und auswerten. Es besteht immer die Möglichkeit während der Grabung vorbeizukommen, Besucher sind herzlich willkommen!
- Dienstag, 11. Juli: Grabung Wissenschaftler und Team der Seidlhof Stiftung
- Mittwoch, 12. Juli: Grabung Wissenschaftler und Team der Seidlhof Stiftung
Besuch von Schulklassen, Austausch zwischen Frau Dr.Sobotik und den Schülern - Donnerstag, 13. Juli:
Grabung Wissenschaftler und Team der Seidlhof Stiftung
10.00-12.00 Uhr: Besuch von Interessierten, ca.15.00-17.00 Uhr: Besuch von Fachpublikum
Keine Anmeldung notwendig – falls Sie mit einer größeren Gruppe kommen möchten, bitten wir um eine Terminabsprache.
ABSCHLUSSVERANSTALTUNG der Wurzelwoche:
- Donnerstag, 13. Juli, 19.00 Uhr: Vortrag/Präsentation der Ergebnisse
Aufgrund begrenzter Sitzplätze bitten wir um vorherige Anmeldung an info@seidlhof-stiftung.de
Durchführung der Arbeiten:
- Die Ausgrabungen werden in einem Wiesenbestand erfolgen. Dabei soll vor allem das unterschiedliche Tiefenwachstum als auch die Art der Feinverzweigung der verschiedenen mehrjährigen Arten anschaulich werden.
- Um leichter in die verschiedenen Tiefen vordringen zu können wird ein etwa 10 m freier Graben mit einem Bagger gegraben. Die einzelnen Wurzeln werden mit einer Reißnadel verfolgt. Weitere Hilfsmittel sind Schaufel und Spitzhacke.
- Mithilfe dieser Untersuchungen wird es möglich sowohl einen Einblick in die Bodenbereiche aus denen sich die einzelnen Arten versorgen als auch der Anteil der für die Bodenbildung wichtig ist, zu bekommen.
- Die Photosyntheseprodukte , die in den Blättern gebildet werden, werden zu einem beachtlichen Teil über die Ausscheidungen an den Wurzelspitzen an den Boden weiter gegeben. Die Dokumentation erfolgt über Fotos.

- Seit 1967 hatte sie die Möglichkeit bei Frau Prof. Dr. Lore Kutschera und Prof. Dr. Erwin Lichtenegger an den Wurzelatlas-Bänden 2,3, 5 und 6 an der Bundesanstalt für alpenländische Landwirtschaft in Irdning und im Pflanzensoziologischen Institut in Klagenfurt mitzuarbeiten. Bei den Bänden 4 und 7 war sie Mitautorin. Die Vielfalt der äußeren und inneren Gestalt der Wurzeln der verschiedenen Arten erstaunt immer wieder. Wuchsorte von den Tal- bis in die Berglagen geben Auskunft über die standörtlichen Einflüsse.
- Seit 2009 führte sie das Pflanzensoziologische Institut in Klagenfurt weiter.
- 2015 übersiedelte sie das Institut als Verein zur Förderung der Wurzelforschung – Pflanzensoziologisches Institut nach Bad Goisern am Hallstättersee.
- 2020 konnte, dank der Mitautoren Roland K. Eberwein, Gernot Bodner, Rosemarie Stangl und Willibald Loiskandl das Buch „Pflanzenwurzeln, Wurzeln begreifen, Zusammenhänge verstehen, in der Praxis anwenden“ im gleichen Format wie der 7. Band der Wurzelatlas-Reihe erscheinen. Dadurch konnten auch neue Methoden und aktuelle Anwendungsbereiche aufgenommen werden. Anhand von 225 detailreichen, maßstabgetreuen Wurzelzeichnungen von Prof. Dr. Erwin Lichtenegger wird die Bewurzelung von 136 ausgewählten Arten dargestellt. Es sind darin sowohl Bäume, Sträucher, Ackerpflanzen, Grünlandpflanzen und auch Alpenpflanzen verschiedenster Standorte enthalten.
Schon während der Arbeiten zum 7. Wurzelatlas wünschte sich der DLG Verlag ein Taschenbuch über alle 7 Wurzelatlas-Bände. Leider konnte Frau Prof. Kutschera schon das Erscheinen des 7. Wurzelatlas nicht mehr erleben.
Weitere Informationen zum Wurzelatlas: www.dlg-verlag.de/shop/wurzelatlas
Informationen zum Projekt und Hintergründe:
Bodenverdichtungen sind ein aktuelles Problem im Ackerbau wie auch in der Grünlandwirtschaft. Unzeitgemäßes Befahren der bewirtschafteten Flächen können zu schweren Schäden der Bodenstruktur und damit zu einer mangelnden Durchlüftung und damit einhergehenden schlechten Sauerstoffversorgung führen.
Wurzeln reagieren sehr empfindlich auf derartige Bedingungen. Zu den typischen Verdichtungszeigern zählen: Breitwegerich, Jährige Rispe, Kriechender Hahnenfuß, Stumpfblatt-Ampfer und auch der der Weißklee kann noch an relativ stark verdichteten Standorten noch gedeihen.
Zur Veranschaulichung der unterschiedlichen Wurzelausbreitung werden Wurzelfreilegungen an einem stark verdichteten Standort und in einer Wiese durchgeführt. An dem stark verdichteten Standort sind zahlreiche der oben genannten Arten und in der wenig befahrenen Wiese sind nur vereinzelt diese oben genannten Arten zu finden.